Das Original stammt von den Melodians, die den Song in einer Rocksteady-Version präsentierten. Die Bandmitglieder Brent Dowe und Trevor McNaughton ließen sich bei ihrer Komposition vom Inhalt von Psalm 137 (Psalm 137,1–9 EU) sowie auch von Psalm 19,14 EU leiten. Damit wurde in einem Popsong eine der ältesten Textquellen wiederbelebt. Gleichzeitig ist die Grundsubstanz der Melodie mit einer kleinen Abweichung pentatonisch und greift damit eine der ältesten musikalischen Quellen auf.
Produzent Frank Farian und sein Weggefährte Hans-Jörg Mayer (der unter dem Pseudonym George Reyam auftauchte) hatten den Song leicht verändert und Boney M angeboten.
Veröffentlicht wurde Rivers of Babylon / Brown Girl in The Ring am 3. April 1978. Bereits am 17. April 1978 gelangte der Titel in die deutsche Hitparade, wo er schon nach einer Woche auf die Nummer Eins hochkatapultiert wurde und dort für 17 Wochen bis zum 7. August 1978 verblieb. Ab 13. Mai 1978 blieb er in Gross Britannien für fünf Wochen auf Platz Eins, der auch in der Schweiz, Österreich, Frankreich, Schweden, Norwegen, Finnland, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, Spanien, Italien, Jugoslawien, Israel, Mexiko, Australien, Neuseeland, Kenia oder Südafrika belegt werden konnte. Lediglich in den USA gelang Boney M nie der Durchbruch - immerhin schaffte es Rivers of Babylon in die Top 30 der Billboard Charts. In Deutschland wurden eine Million, in Frankreich 500.000 und in Gross Britannien 2 Millionen Platten verkauft, weltweit waren es fast 5 Millionen. Am 1. Juli 1978 erschien die Boney M-LP Nightflight to Venus, auf der Rivers of Babylon enthalten ist.
Psalm 137 ist ein Klagelied, das nach der Eroberung Jerusalems durch den babylonischen König Nebukadnezar im Jahr 586 v. Chr. der Sehnsucht der Juden im Exil Ausdruck verleiht. Der Psalm ist von großer Bedeutung in der Geschichte der jüdischen Musik. Die Flüsse Babylons sind der Euphrat und seine Nebenflüsse sowie der Fluss Chabur. Im Ganzen gesehen spiegelt Psalm 137 sowohl die nach der Verschleppung ins babylonische Exil aufgekommene Sehnsucht nach Jerusalem, aber auch den Hass auf die Babylonier, mit manchmal sehr gewalttätigen Bildern und Metaphorik. Die hasserfüllten letzten Verse des Psalms werden im Song der Melodians und auch in anderen Vertonungen weggelassen.
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