03.07.2009

Remembering Michael Jackson



"Talent besitzt jemand der ein Ziel erreicht, das andere nie erreichen werden. Ein Genie erreicht ein Ziel, das andere nicht mal sehen."

Michael Jackson war in der Tat ein Genie. Trotz der Dämonen, dem Wacko Jacko Verhalten und all den schrecklichen Vorwürfen – was ich jetzt betrauere ist das Genie seiner Musik. Man könnte (und einige tun das auch) über Michael Jackson erzählen, ohne ein gutes Wort über ihn zu verlieren, aber das wird hier nicht passieren. The King of Pop lebte und starb kontrovers, aber er wird noch lange als Ikone in Erinnerung bleiben. Und das, was wir ihm vorgeworfen und über ihn geschmissen haben, es wird nichts mehr bedeuten.

Denn: Michael Jackson brachte uns dazu, zu tanzen!

Es geht nicht darum, wieviele Rekorde er hält oder wieviele Platten er verkauft hat. Es geht auch nicht um die Hysterie, die ihn begleitete seit er ein kleiner Junge war. Es geht nicht um den Moonwalk. Es geht darum, dass er uns dazu brachte, Tanzen zu wollen. Wir wollten zu seiner Musik tanzen und glücklich sein. Diese Welt ist keine Welt, die gerne tanzt. Sie liebt, sie hasst, sie singt und sie zieht in Kriege. Michael Jackson brachte der Welt das Tanzen bei.

Wenn jemand stirbt, der einen grossen Teil unseres Lebens begleitet, dann geht ein Teil von uns mit ihm. Heute ist CSD in Berlin und ich bin nicht hingegangen. Ich bin traurig weil Michael Jackson auch einen Teil von mir mitgenommen hat. Das mag total bescheuert klingen, und ich kann es noch nicht mal erklären. Ich war ja nicht mal ein echter Fan. Aber Michael Jackson war ein Teil meiner Kindheit, er war Teil meiner Jugend und als Erwachsener war er sogar Teil meines Berufs.

Natürlich werden die hässlichen Ereignisse und die Dämonen Teil seines Vermächtnis sein, aber unterm Strich soll sein Genie über allem stehen. Seine Musik. Seine Gabe, uns tanzen zu lassen.

Ich empfand Michael Jackson immer als ganz netten Menschen. Ein scheues, leises Reh umgeben von einem Rudel Wölfe das scheinbar mehr Verwirrung stiftete als ohnehin schon da war. Die ihn um das Geschenk seiner Freundschaft anbettelten, die ihn ausnutzten, ihn zerfleischten und abhauten, als er er für sie nichts mehr wert war. Seine Mutter, seine Geschwister waren immer dann da, wenn das Rudel sich abgewendet hat. Wie oft wurde ihnen das Herz gebrochen und wie oft standen sie ihm in seinen dunklen Tagen bei. Fast schon paradox, dass ausgerechnet sein Herz jetzt nicht mehr schlägt.

Was jetzt? Es wird kein Comeback geben. Keine Gerüchte. Wir werden keine Wacko Jacko Momente mehr erleben. Keine Masken mehr. Ja, er hinterlässt einen rechtlichen und finanziellen Scherbenhaufen. Aber der soll von anderen aufgeräumt werden. Der Welt, uns und mir hinterlässt er das Geschenk seiner Musik. Sein Genie. Die Beats. Die Grooves. Die Bewegungen. Den Tanz. Den unvergesslichen Soundtrack zu Teilen unseres Lebens. Die eigentliche Tragödie ist gar nicht, dass Michael Jackson tot ist. Das wirklich Tragische ist, dass er der unserem Leben soviel schenkte, selbst nie ein echtes Leben hatte.

Wenn wir in diesen Tagen in den Himmel schauen, dann wollen wir das mit einem Danke tun. Danke dafür, dass wir Michael Jackson hatten.

Danke für den Tanz!

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